schwäbisch schwätza
schwäbisch zom ahöra

Deklination auf Schwäbisch

Eigentlich gibt es im Schwäbischen nur drei eindeutige Fälle:

Nominativ, Dativ und
(eingeschränkt) den Akkusativ.

Der Genitiv wird entweder durch 'von' oder den Dativ gebildet, was zu sehr interessanten Kombinationen führen kann:


Die Frau des Lehrers

Am Lehrer sei Alde  oder
Dia Alde vom Lehrer

Die Kusine der Frau des Lehrers

Am Lehrer seira Alda ihr Bäsle  oder
S'Bäsle von dr Alda vom Lehrer

Das Haus der Kusine der Frau des Lehrers

Am Lehrer seira Alda ihram Bäsle sei Haus.

Wessen Auto ist das?

Wem sei Audo isch dees?  oder
Von wem isch des Audo?

Wessen Schlüssel sind das?

Wem seine Schlissl fahrad do rom?  oder
Vom wem fahrad dia Schlissl do rom?


Der Genitiv wird, wie gesagt zwar nicht offiziell verwendet, aber in eher komplizierten Sätzen wie Gang deis Wegs oder Do könndsch doch s´Deifels werda, blitzt er ein wenig hervor. Der Genitiv bleibt auch erhalten, wenn eine Familienzugehörigkeit ausgedrückt wird, z.B. Müllers Bärbele statt Barbara Müller.


Der Akkusativ macht vielen Schwaben Mühe, so dass man den Unbilden der Grammatik elegant aus dem Weg geht:

'Lang mr mol dr Hammer romm.' - statt - 'Gib' mir den Hammer herüber.'

'Des kosch en dr Sagg schdegga!' - statt - 'Das kannst Du in den Sack packen!.'


Im Hochdeutschen heißt es 'jemanden anrufen' (Akkusativ), im Schwäbischen verwendet man den 3. Fall (Dativ), es heißt also 'jemandem anrufen'.

'Rufst du mich morgen an?' heißt also übersetzt ins Schwäbische 'Dädsch mr morga arufa?'


Plural auf Schwäbisch


Bei Pluralformen ist das Schwäbische sehr kreativ, denn viele Substantive weichen in der Mehrzahl stark von den hochdeutschen Regeln ab:


Deutsch
 
Schwäbisch
  

Singular

Plural

Singular

Plural

Auto

Autos

Audo

Audo, Audoner

Bäuerin

Bäuerinnen

Beire

Beirena

Baum

Bäume

Boom

Beem

Brot

Brote

Brod

Brödr

Brücke

Brücken

Brugg

Brugga

Besuch

Besuche

Bsuach

Bsiachr

Tag

Tage

Dag

Däg